Munchmuseet, MM K 2055

MM K 2055, Munchmuseet. Datert 15.12.1923. Brev fra Erich Bode.

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Spandau bei Berlin den 15 Dez. 23


    Seegefelder Str. 9


    Hochverehrter Herr Munch!


    Am 31. Oktober erlaubte ich mir, Sie in einem Brief
zu bitten, mir eines Ihrer herrlichen, kleinen Werke,
Zeichnung Oel oder Aquarell zu einem mäßigen,
für mich erschwinglichen Preise zu überlassen.

    Zu meinem herzlichen Bedauern bin ich von
Ihnen ohne Nachricht geblieben. Ich gestatte mir daher,
Ihnen mit diesem Schreiben nochmals meine Bitte vor-
zutragen und bedaure nur, dies nicht persönlich
tun zu können.

    In dieser fürchterlicher Zeit, angefüllt mit Sor-
gen, materieller Not, und großen Elend ist die bil-
dende Kunst mir eine Zuflucht und Erbauung. Ich
wandte mich daher an Sie und bat um freundl.
Entgegenkommen. Die Kunst ist nun einmal mei-
ne Leidenschaft, die mein ganze Interesse befangen
hält, und da darf ich wohl im guten Sinne Egoist sein.
So habe ich Werke von Pechstein, Purrmann, A. Oppler, Fuchs,
Sandock, Kallmorgen, Looschen uzw. Alle diese Künstler
hatten Verständnis für meine vorgetragene Bitte und
Lage und kamen mir in großartiger und gütiger Wei-
se entgegen. Seien Sie bitte tolerant und versuchen Sie, wie
es andere Künstler auch getan haben, meine Bitte
menschlich zu verstehen.

    Ich würde mich wirklich herzlich freuen, von Ihnen
eines Ihrer herrlichen so charakteristischen Werke zu be-
sitzen; ich bin herzlich gern bereit, soweit es in meinen
Kräften steht, daselbe zu bezahlen. Für Ihr freundl. Entge-
genkommen

 

      

genkommen und Ihre Liebenswürdigkeit dank
ich im voraus bestens und sollte es mich freuen,
eine günstige Nachricht zu erhalten.

    
    Ergebenst
    Erich Bode.