Munchmuseet, MM K 2754

MM K 2754, Munchmuseet. Datert 15.12.1902. Brev fra Max Linde.

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Dr. med. M. Linde

    
Lübeck 15. Dec 02
Breitestrasse 77.
Ratzeburger Alleé 16



    Lieber Herr Munch,


    Von Herrn Kollmann hörte ich,
dass Sie von Ihrer Influenza
wieder hergestellt sind. So hoffe
ich, dass Sie sich wieder
Ihren Arbeiten widmen konnten
deren vielgestaltige Aufgaben
der Erledigung harren. Ich
denke hierbei teils an die
Vollendung des Lübecker Cyclus,
teils aber auch daran, dass
Sie im Anschluss an den
Cyclus vom Tode der Welt
einen Cyclus vom Leben
noch schuldig sind. Soweit

 

      

ich Sie verstanden habe, erblicken
Sie im Menschen das Univer-
sum, einen Teil des Makro-
Kosmos; seine Beziehung zu
diesem im Entstehen und
Vergehen gaben sie im Cyclus
der Liebe und des Todes. Jetzt,
wo Ihr Ohr das Gebrause der
Grossstadt vernimmt, wo Sie
die kräftigen Triebe des Egois-
mus, des Hungers, des
Geschlechtsdurstes, des Neides,
des Kampfes aller gegen alle,
kurz tausendfaches Leben
um sich bemerken, wird Ihre
Kunst wieder neue Triumfe
feiern.

    Wenn Sie Lust haben,
auf ein paar Wochen nach
Hamburg zu kommen, werde
ich Ihnen für einige Tage
zur Verfügung stehen. Vielleicht
sind Sie dort freier.

 

      

Beifolgend die Aktstudien.
Auch gestatte ich mir Ihnen
wie folgt eine Abrechnung
zu liefern und bitte Sie, mir
mitzuteilen, ob Sie bereits
wieder ein Bankconto bei
der Dresdner Bank eröffnet
haben, damit ich Ihnen einen
Teil der Summe überweisen
kann.

    Sie haben zu bekomen:
für Cyclus Radierungen
u Lithographien Lübeck – Berlin
M 1700.–
(Künstlerhonorar, wofür Sie
keine Unkosten, weder bei Felsing
noch bei Lassally haben dürfen).
für Drucke älterer Platten
bei Felsing
〃 200.–
für Lithographien u Holz-
schnitte bei Lassally
〃 100.–
M 2000. –

    Dafür zahlte ich für Sie:

 

      
An Folkebankens
Låne Indretning
Kr. 250 =
M 287. –
〃 Kjøbmand Nielsen
Asgårdstrand
〃 150. –
Rest an Sie zu zahlen〃 1563.
M. 2000.

Ich habe weder von Folkebankens
Låne Indretning noch von Nielsen
eine Quittung bekommen.

    Wenn Sie eine solche bekamen,
bitte teilen Sie mir das mit.

    Die Kinder sprechen noch
viel von „Onkel Munch”.
Sie, meine Frau und die
„Nonne” lassen bestens
grüssen. Ich weiss, dass Sie
nicht gerade sehr schreibselig
sind. Wenn Sie jedoch
zufällig die Laune nach
einem Briefe packt, würden
Sie mich durch einige Zeilen
sehr erfreuen.

    
    Ihr sehr ergebener
Max Linde




    Van de Velde, der mich neulich besuchte, gefiel
Ihr Erdsegen sehr.