Munchmuseet, MM K 3622

MM K 3622, Munchmuseet. Datert 06.01.1921. Brev fra Julius Elias.

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DER PROPYLÄEN-VERLAG
KUNST-ABTEILUNG


    
BERLIN SW 68 6. Januar 21.
ULLSTEINHAUS


    Herrn Edvard Munch,
    SKÖIEN.


    Lieber Freund Munch,
    zunächst sende ich Ihnen meine herz-
lichsten Glückwünsche zum neuen Jahre, das ich
selber garnicht in guter Gesundheit angetreten
habe: ich habe ein ekliges Augenleiden, das nicht
weichen will. Mit Vergnügen erinnere ich mich je-
ner schönen Stunde, die ich nach langen Jahren
wieder einmal mit Ihnen verbringen durfte,an
einem eiskalten Herbsttage im warmen Café Central.

    Damals erklärten Sie mi\r/ mit plausib-
len Gründen, warum Sie jenen Ihren alten lithogra-
phierten Theaterzettel mit dem Jbsen-Kopf nicht
signieren könnten. Sie versprachen mir aber, das
Blatt bald zurückzusenden. Auf diese Rücksendung
habe ich bisher vergeblich gewartet. Jetzt möchte

 

      

ich Sie sehr herzlich darum bitten, weil ich
das Blatt wieder meiner Spezial-Sammlung einrei-
hen muss.

    Sie erinnern sich, lieber Freund,
dass ich Sie einst um Ihre Mitwirkung bei der
Organisation der Kunstabteilung\,/ die ich führe,
nachdrücklich gebeten habe. Sie haben seinerzeit
im Hinblick auf unsere alte Freundschaft meinen
Wunsch nicht ganz von sich gewiesen, und mich
auf die Zukunft vertröstet. Ich weiss ja wohl,
welche Schwierigkeiten die graphische Tätigkeit
Ihnen bietet, und so möchte ich Ihnen eine Pu-
blikation vorschlagen, die Ihnen ziemlich leicht
von der Hand gehen könnte. Wie wäre es, wenn
Sie etwa sechs Lithographien normalen Umfanges
zu einem Gedichte Henrik Ibsens, über das wir
uns rasch einigen könnten, schaffen würden\?/
Ganz einfache schwarz-weiss-Blätter. Sie könn-

 

      

ten die Blätter mit lithographischer Kreide zeich-
nen, und wir würden sie in der ganz ausgezeichneten
chalkographischen Abteilung der Reichsdruckerei, die
für uns arbeitet, drucken lassen. Die Blätter kämen
in eine schöne Mappe von Leder oder echtem Perga-
ment, und das Gedicht Jbsens würde, auf Büttenpapier
generös gedruckt, in die Mappe miteingelegt werden.
Ich denke an 75 Exemplare.

    Sie würden mir einen sehr grossen Dienst
erweisen, lieber Munch, wenn Sie dieser Idee, die
nach meiner Ansicht unschwer zu erfüllen ist, näher
treten wollten.

    
    Die herzlichsten Grüsse von mir und mei-
ner Familie.

    Ihr alter
Julius Elias.