Munchmuseet, MM K 3623

MM K 3623, Munchmuseet. Datert 10.07.1922. Brev fra Julius Elias.

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BERLIN SW 68 10. Juli 1922.
IM ULLSTEINHAUS


    Herrn
    Edvard Munch,
    Sköien per Kristiania.
    Villa Ekely.


    Lieber Freund,


    Ihrem Wunsche gemäss habe ich meinen kleinen «Tanzsaal»
nach Zürich geschickt und auch die Familie Jonas gebeten, den Ibsen
zur Ausstellung zu senden. Beide Bilder sind auch verspätet, jedoch
glücklich angekommen und auch in den Katalog eingereiht worden, was Sie ja
selber auch gesehen haben. Meine Wände weisen gewaltige Lücken auf; nicht
weniger als 4 Ausstellungen musste ich beschicken. Es ist nicht angenehm,
aber Jhrer Sache habe ich gerne das kleine Opfer gebracht. Die Züricher
Ausstellung scheint recht imposant zu sein. Die Einleitung des Katalogs
aber ist nicht weniger als schön, besonders was Jhre Berliner Zeit be-
trifft. Dieser Jhr Berliner Durchbruch hat sich doch ganz anders und
unter Mitwirkung ganz anderer Persönlichkeiten vollzogen, als der Ver-
fasser angibt. An diesen Jrrtümern ist Glaser schuld, der sich nicht
rechtzeitig bei mir erkundigt hat.

    Nun, lieber Munch, eine kleine Bitte: Es ist Jhnen längst
bekannt, dass ich im Propyläen-Verlag eine Kunstabteilung organisiert
habe, unter grossen Schwierigkeiten und Arbeitsopfern, die Sie sich wohl
denken können. Jetzt haben wir eine Weltkunstgeschichte in 16 starken
Bänden ins Werk gesetzt. Der letzte Band behandelt die neueste Zeit. In
diesem Band möchten wir die neuesten Reproduktionen Ihrer Bilder-Zeich-
nungen und Graphiken bringen, deren Vorlagen Paul Cassirer liefern will.
./.

 

      

Der guten Ordnung halber bitte ich Sie, uns die Reproduktion der von
uns gewählten Blätter zu erlauben, für das deutsche Werk und auch für
die Uebersetzung des Buches, die wir etwa veranstalten wollen. Ohne Sie
wäre natürlich dieser Band hinfällig. Er wird von Dr. Karl Einstein ge-
schrieben, mit besonderer Berücksichtigung Ihrer Kunst. Haben Sie die
Liebenswürdigkeit, mi\r/ gleich ein Ja zu schreiben.

    30 Jahre lang sind über die Anknüpfung unserer Bekanntschaft
nun längst vergangen. Wie die Zeit rinnt!

    
    Die herzlichsten Grüsse, auch von meiner
Frau und von meinem Ludwig

    Ihr alter
Julius Elias