Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, PN 368
PN 368, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Datert 1905. Brev til Gustav Schiefler
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Aasgaardstrand
Norwegen
Lieber Hr. Landrichter! Es
hat mir so leid gethan
so schnell wek von Hamburg
zu muszen – aber es war
notwendig – Ich {war}\bin/ eigentlich
lange übernervös gewesen
– und diese Winter – was –
Sie wohl gemarkt haben –
mehr wie fruher – Es war
zu viel Reisen und Ausstellungen
und so viele aufregende Sachen
gewesen – Es kann sich nicht
leugnen dasz ich ein Bischen
von Verfolgungswahnsinn –
bekommen habe – Ich habe
alles gemacht um die
Attacken zu verhindern aber
– doch – wenn irgend ein
Gelegenheit – das man mir
zu trinken animiert \am Beispiel/ ist
es wiedergekommen – Dabei
habe ich die vollsten und
starksten Lust zur Arbeit
und ist voll von Ideen –
Ich habe zu ein Bekannten
mein Zustand auf diese
Weise erklart:
Meine Gemütsschwingungen
gehen so: – alzo
von hochster Kraft bis zur
Es ist nun nicht merkwurdich
alz wenn man wuszte wie
starke {I}\E/indrücke ich diese
letzte Jahren gehabt habe –
– Nun bin ich hier
in der frischen Luft ruhig
aber ich \habe/ immer die Angst
das wieder was mir passieren
soll – Ich werde jedenfalls
jetzt ganz methodisch und
mit Hilfe ein Arztes probiere
mich zu kurieren – {E}\S/chlimm
ist es dasz alles hier in
Spannung ist – man wartet
jedem Augenblick Krieg –
Vielleicht wird es bald nicht
moglich Briefe zu schreiben –
{E}\W/ie hat es mir gefallt
in Ihre Hause! es hat
mich auch {‹z›}\s/o interessiert
Ihre scharfe Beobachtungen
uber meine Arbeiten – Ich
so gern es weitergefuhrt –
aber ich bin uberzeugt es
geht von sich selbst –
Überhaupt habe ich in
Hamburg so viele liebenswurdige
Menschen getroffen habe –
Der Arzt hat mir gerathen
in ein Sanatorium oder
Wasserkuranstalt zu gehen
es ist aber furchtbar langweilig
wenn man so gern arbeiten
will –
Herzlichsten Gruss an Ihnen
und Ihre Frau Gemahlin –
Ihr ergebener Edv. Munch
P.S.
Ich hatte gern Ihnen
mein „Tagebuch eines Verbrechers”
gezeigt hier beschreibe ich
gerade meine Seelenzustand
{‹w›}\u/nd wo ich behandele diese
Zustand wo die Vernuftwille
aufhört zu wirken und
wo die zweite Wille
fangt an zu herrschen – Bei
mir ist es so dasz wenn
Alkohol die ersten Wille abschwächt
dann regiert die Instinktwille –
und ich lebe in meiner Fantasie
und glaube immer dasz
ich mit \dieselben/ verschiede Feinden
whelche mir fruher sehr
geschadet habe zusammen
ist – Ich habe diese Winter
alles dagegen versucht aber
ohne Nutze und musz
alzo was probieren andere
Mittelen –
Ich schiecke Ihnen erstens
mit besten Dank die ‹m›\100/ Mk
whelche ich von Ihnen geborgt
habe –
E M –