Munchmuseet, MM K 2632
MM K 2632, Munchmuseet. Datert 05.10.1902. Brev fra Albert Kollmann.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
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store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
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‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Lieber Herr Munch,
Da ich mehrmals Ihre Radirungen
bei Felsing gezeigt habe, wollte
ich dieselben auch dem Herrn
Dr Linde nach Lübeck senden,
welcher sehr wünscht, sie zu
sehen. Felsing aber war sehr
unwillig und sagte, nur wenn
ich ihm zahle, was Sie ihm
schuldig, wolle er sie mir liefern.
Ich bin an demselben Nachmittag
hingegangen und habe gegen
Zahlung von circa M 223.–
Ihre 39 Radirungen in Empfang
genommen. Ich reise morgen
nach Lübeck, dann nach
Hamburg und werde an beiden
Orten Ihre Radirungen zeigen.
Sie werden einsehn, dass Dies
gut und nothwendig ist.
Auch hier in Berlin habe ich
sie mehrfach gezeigt:
Bei Schulte, wo Herr Hofrath
Paulus wünscht, dass einige
davon (unter Glas in schmalen
Rahmen) bald ausgestellt werden,
besonders Portraits, auch die
Interieurs, 2 grosse!
Dann wünscht auch Herr
D. Walter Rathenau einige
Blätter zu kaufen u. wollen
Sie folgende schön drucken lassen:
- 1 Samum
- 1 Damen Portrait Profil (gross)
- 1 Badende Mädchen
- 1 Potsdamer Platz
- 1 in Café Bauer (klein)
- 1 in Hopfenblüthe
- 1 Interieur mit Fensterkreuz
- 1 Figur am Fenster (gross)
7 Stück, wofür er sich indessen
noch nicht verpflichtet, diese
alle zu nehmen, indessen
jedenfalls einige, zu den
Preisen wie solche in Dresden
bei Arnold oder bei Richter
verkauft werden.
Ich habe mich den Sommer
über sehr viel bemüht, Ihre
Kunst zu rühmen. Es ist
bei der herrschenden Strömung
und bei der tendenziösen und
dummen Kritik aber schwer,
dem Publicum, welches vor
Kunst seine Bequemlichkeit
behalten will, etwas Höheres
beizubringen. Wir wollen aber
die Geduld nicht verlieren.
Ich hoffe etwa am 13. October
wieder in Berlin zu sein.
Mit bestem Gruss
Ihr
Albert Kollmann
Dieser Brief hat Herrn
Edv. Munch, seitdem
er geschrieben im „Hôtel Bauer”
erwartet, weil alle Kellner
u Portiers mir sagten,
Herr M. werde sehr bald
wieder in Berlin sein. Jeden
Tag war ich im Cafe B. Herrn Munch
zu suchen.