Munchmuseet, MM K 3266
MM K 3266, Munchmuseet. Datert 10.02.1925. Brev fra Gustav Schiefler.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Post Bergstedt i/Holstein.
Lieber Freund!
Gestern waren wir in der Stadt bei Commeter und haben von Herrn Ober-
heide die beiden wundervollen Lithographieen ausgehändigt erhalten, die
Sie ihm freundlicher Weise als Weihnachtsgeschenk für mich mitgegeben
haben. Sie haben mir und auch meiner Frau damit eine grosse Freude gemacht.
Haben Sie sehr herzlichen Dank dafür. Einen fast ebenso grossen Dank
verdienen Sie für den ausführlichen Brief, den Sie geschrieben haben.
Wenn solch ein Brief von Ihnen ankommt, ist es ein Ereignis für das Haus
Schiefler und die Familie tritt zusammen um den Inhalt zu hören. Denn
Sie werden ja nun einmal wie eine Art übernatürlichen Wesens verehrt. Und
der kleine Engel lässt Ihnen besonders für die Erlaubnis danken, dass er
die Vignette für sein Bücherzeichen benutzen darf, auch für den Neujahrs-
gruss von der „Familie Munch”, auf den sie sehr stolz ist. Fein ist
ja auch die Schlussbignette des Briefes mit dem korrespondierenden Maler.
Ivh will nun also mit der Vorarbeit für den Katalog Schluss machen und
etwaige Unvollständigkeiten einem Nachtrag überlassen. Schön dass Sie
bereit sind, noch einige Vignetten zu machen. Es wird schon sehr gut wer-
den; man könnte sogar gleich die „Familie Munch” und den „korrespon-
dierenden Maler” benutzen. Ich werde mich nun im Laufe der nächsten Wo-
chen mit dem Euphorion- Verlag, der auch meinen Kirchner- Katalog druckt,
in Verbindung setzen. Der kann dann auch die Sache mit den beizufügenden
Radierungen mit Ihnen abmachen. Es versteht sich von selbst, dass wir Ihre
Erlaubnis für die Abbildungen einholen, und ich will veranlassen, dass
Ihnen alle Druckbogen zugehen, damit Sie sie, – d.hvenn Sie wollen und
mögen – auf Unrichtigkeiten hin durchsehen können.
Augenblicklich bin ich noch stark in der Arbeit des Kirchner-
Kataloges. Kirchner hat jetzt noch wieder 100 neue Blätter aus den Jahren
1923 und 1924 geschickt, die aufgenommen werden müssen. Aber in 2–3
Wochen werde ich damit fertig sein.
Bei der Durchsicht des Materials, das Herr Oberheide mitgebrach\t/
hat, interessierte mich zu sehen, dass Sie den Kuss /Holzschnitt/ noch
einmal geschnitten haben. Die Abweichungen sind ja freilich ganz gering,
aber doch deutlich genug, dass man den Unterschied bei einiger Aufmerk-
samkeit erkennt.
Nun aber sei es genug. Nochmals herzlichen Dank und
viele Grüsse!
Ihr
Schiefler