Munchmuseet, MM K 3684

MM K 3684, Munchmuseet. Datert 09.02.1931. Brev fra Heinrich Becker, Städtisches Kunsthaus.

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STÄDTISCHES KUNSTHAUS
BIELEFELD / HINDENBURGSTRASSE 4



    
9. Febr. 1931



    Hochverehrter Herr Munch,


    Ihre Graphik-Sendung ist schon seit einer Woche
hier angekommen, und ich komme infolge sehr star-
ker Inanspruchnahme durch die gegenwärtige Aus-
stellung des Kunsthauses erst jetzt dazu, Ihnen den
guten Empfang Ihrer graphischen Blätter zu bestä-
tigen. Ich brauche Ihnen nicht mehr zu sagen, wie
mich Ihre Werke innerlich in Bewegung setzen, und
wie ich mich darauf freue, sie an unseren Wänden aus-
zubreiten. Ich bin Ihnen herzlich dankbar, dass Sie uns
eine so grosse Zahl schöner Blätter geschickt haben.
Durch die Sammlung des Folkwang-Museums in Essen
und den Besitz mehrerer Händler wird die graphische
Ausstellung besonders durch frühe Blätter noch eine
Ergänzung erfahren, so dass unsere Kunstfreunde über in
Ihr graphisches Schaffen einen umfassenden Einblick
tun können.

    Mit dem Ausleihen von Gemälden habe ich weniger
Glück gehabt; Chemnitz und Lübeck haben abgelehnt,
da ihre Bilder schon so lange auf Ausstellungen ge-
wesen sind. Wir bekommen aber die beiden Bilder
des Folkwangmuseums, die Bilder bei Kurt Glaser,
vielleicht noch etwas von Flechtheim und das
Bild, das Dr. Wartmann in Zürich zugesagt hat zu
schicken. Wenn Sie selbst nun auch mit Gemälden
so freigibig sind wie mit der Graphik, dann können

 

      

wir auf eine herrliche Ausstellung rechnen. Wir
können gewiss die Ankunft Ihrer Gemälde bis
spätestens in den ersten Märztagen warten, da wir
am 8. März beginnen. Am 9. März wird dann Herr
Glaser einen Lichtbilder Vortrag über Ihre Kunst
halten.

    Nun noch eine Bitte. Lassen Sie mich wissen, welche
Ihre Werke verkäuflich sind und zu welchem Preise,
besonders für die Graphik hoffe ich werden sich Lieb-
haber finden. Auch für unsere eigene Sammlung
wäre ich glücklich einige Arbeiten zu erwerben. Um
Ihnen die Mühe zu erleichtern, schreibe ich Ihnen
die Liste der graphischen Blätter ab und bitte Sie da-
hinter den Preis zu setzen, den Sie dafür netto er-
warten. Wir erheben vom Käufer dazu 10 % Provision.
Für uns das einfachste wäre, wenn Sie die Preise
in Reichsmark notierten. Schicken Sie mir dann
diese Liste zurück.

    Ich denke viel an Sie auch persönlich. Wenn Sie nicht
so weit weg wohnten, könnte ich auf den Gedanken
kommen, Sie zu besuchen. Ich wünsche herzlich, dass
Ihre Genesung weitere Fortschritte gemacht hat
und Sie sich neuem Schaffen hingeben können.

    
    Mit dem Ausdruck meiner ganzen Verehrung
    Ihr ergebener
Dr. Heinrich Becker