Munchmuseet, MM K 3732
MM K 3732, Munchmuseet. Datert 02.09.1927. Brev fra Ludwig Wilhelm Gutbier, Galerie Ernst Arnold.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
G/Hr.
Herrn
Edvard Munch,
Skoien b. Oslo
Villa Eksly.
Sehr geehrter Herr Munch!
Ich schätze Sie im Besitz meines Briefes in
dem ich Sie bat, mir die Erlaubnis zu geben, das „Rote Haus” für
Mk. 9000.– netto für Sie zu verkaufen. Ich habe noch kein festes Ge
bot in dieser Höhe anHand. Da mein Kunde sich aber für das Bild
ganz fabelhaft begeistert hoffe ich, dass ich auf dieser Basis einig
werde. An einem höheren Betrag würde nach aller voraussicht die Sa-
che scheitern. Bei den heutigen Verhältnissen \[und]/ der Seltenheit moderne
Bilder überhaupt zu verkaufen, bedeutet nach deutschen Begriffen das
Anerbieten eine ausserordentliche hohe Wertschätzung. Ich würde mich
nun besonders freuen, wenn das Bild in Deutschland bleiben könnte,
weil es in die Hand eines Mannes kommt, der mit Finanzen nicht ge-
segnet ist, in einer kleinen Stadt lebt und für seine Erwerbungen
grosse Opfer bringt.
Ein ähnlicher Fall hat sich nun gestern noch
ereignet, wo ich einem sächsischen jungen Industriellen für das
kleine Gemälde interessieren konnte \Winterlandschaft im
Mondschein 80×100 cm./
Blatt II zu Brief an Herrn Munch, Skoien, vom 2.9.27.
An sich ging die einer Erwerbung eines bildes Ihrer Hand
weit über die Verhältnisse des betreffenden, der als Kriegsbe-
schädigter die Bereicherung des Lebens in der Kunst sucht. Ich könn-
te also auch hier den Verkauf nur abschliessen, wenn Sie die Güte
hätten, ein besonderes Entgegenkommen für diesen Fall zu zeigen.
Ich bin in der Lage, Ihnen für dieses Bild Mk. 4000.– zu bieten,
wovon die Hälfte im Oktober, die Hälfte am 1.Januar bezahlt würde.
Für die Zuverlässigkeit der Zahlungen garantiere ich vollständig.
Ich weiss, Hochverehrter Herr Munch, wie schwer
es Ihnen wird, eine Entschliessung zu treffen. Ich bitte Sie in vor-
liegendem Falle die Verkäufe nicht an der finanziellen Seite schei-
tern zu lassen, sondern freundlichst zu berücksichtigen, dass hier
tatsächlich zwei Kunstfreunde in Betracht kommen, die das beste in-
nere Verhältnis zu den Dingen haben und die aus Bewunderung für i\I/hr
Schaffen gern ihr möglichstes tun wollen, um sich den Ankauf eines
Ihrer Bilder zu sichern. Ich sehe also Ihrer freundlichen Rückäusse-
rung entgegen und erwarte noch Ihre Nachricht, ob ich zwei oder
drei Bilder mit Ihrem Einverständnis hier behalten darf, vor allen
Dingen noch die „Roten Mädchen”. Das übrige würde dann umgehend
an Ihre Adresse zur Absendung gebracht.
So klein und bescheiden unsere Ausstellung
hier war\,/ so stark war doch der Eindruck auf die Oeffentlichkeit.
Historisch wichtig ist, dass ich in meiner letzten Ausstellung
Blatt III zu Brief an Herrn Munch, Skoien, vom 2.9.27.
gerade Ihre bilder zeigen durfte.
Ich muss zum 1. Oktober aus finanziellen Gründen
die schönen Räume aufgeben und werde mich in Zukunft nur \mit/ dem Verkauf
einzelner besonders wichtiger Objekte beschäftigen können. Schon
auf diesem Grunde werden Sie verstehen, dass mir un … endlich viel
daran liegen würde, wenn wir diese letzte Ausstellung auch mit
einem sichtbaren Erfolg abschliessen könnten.
Mit aufrichtigen Grüssen verbleibe ich
Ihr sehr ergebener
L.W. Gutbier.