Munchmuseet, MM K 2705

MM K 2705, Munchmuseet. Datert 29.10.1912. Brev fra Albert Kollmann.

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    Wilhelm Str. 120
    bei v Gersdorff


BERLIN SW 11 \48/, den 29 Octob 1912

    Lieber Herr Munch,


    Nun hin ich wieder in Berlin.
Ich war 1 Tag in Jena, habe die Munch
Ausstellung gesehn. Sie ist schön.
Dr Grisebach sehr freundlich, hofft
Manches verkaufen zu können.
Am Sonn Kommentartag d. 3 Nov. wird in Jena
im Ausstellungs Saal Dr. C. Glaser
vom Kgl. Kupferstich Kab. Berlin
einen Vortrag halten über Munch.
Hoffentlich wird es auch gedruckt
so dass wir Alles lesen können.
Heilbut sagte mir, dass er den
Article den er einmal über Munch
geschrieben, Ihnen nach Hvitsten
geschickt hat. Hier in Berlin
ist nun sehr grosses Interesse
für Munch. Das Kgl. Kupferstich Kab.

 

      

    Ich hoffe, dass es Ihrer Schwester
jetzt besser geht! Sie sind wohl
noch nicht zurückgekehrt nach
Hvitsten? Vielleicht in Göteborg?
Ich bitte recht sehr, mir ein
bischen Nachricht zu geben!
Alle Menschen fragen: was
macht Munch – warum
komm Kommentart er nicht nach Berlin?
So bin ich sicher, dass Ausstellung
im Januar bei Cassirer colossalen
Succès haben wird!

    Sind Sie wohl mit Ihrer Wein-
trauben Presse von Wiesbaden
gut angekomm Kommentaren in Norwegen
und schmeckt der süsse Saft
Ihnen zu Hause auch gut?
Ich wünsche Ihnen bestes
Wohlergehn und grüsse herzlich

    
    Ihr alter
Albert Kollmann

 

      

hat von Littauer München und von
Arnold Dresden noch für 1500 Mark
gekauft. Cassirer hat auch Alles
verkauft und er bittet mich sehr,
dass ich ihm helfe, damit er Ihre
Graphik bekomm Kommentart. Ich habe gestern
so mit ihm abgemacht wie Sie
es mir in Wiesbaden sagten:
Die Bilder, welche jetzt in Jena
ausgestellt sind, komm Kommentaren danach
an Cassirer zu Ausstellung im Januar 13
Sie sollten aber noch mehrere Gemälde
dazu herschicken, besonders zwei
grosse Portraits Jacobson u. Jappe Nissen
auch wenn möglich einige Fries Stücke.

Der Vergrösserungs Bau bei Cassirer
ist sehr schön vornehm und geschmackvoll
Der Ton der Wandbespannung gelblich grau.
Für Ihre Gemälde habe ich die beste Wand.
mit zwei Ecken – etwa ⅓ des ganzen
sehr grossen Saales ausbedungen, auch
soll über Ihre Abteilung schwarze
Kante und in den Ecken Schleifen
gespannt werden, kurz alles so
wie Sie in Wiesbaden sagten. Cassirer
hat Ihnen Carte blanche gegeben, Sie
sollen nur bestimm Kommentaren was Sie wollen.

 

      

    Das Licht im neuen Saal Cassirer
ist gunstig für Ihre Gemälde. Es ist
nicht Oberlicht sondern hochgelegene
Seitenfenster ringsherum so wirkt
es mehr wie Atelier Beleuchtung.
Im Januar 1913 wird also Ihre Aus-
stellung bei Cassirer sein – im grossen
Saal Gemälde und im vorderen
kleinen Saal Ihre Graphik.

    In Jena hat Dr. Grisebach die Preise
für Ihre Graphik höher angesetzt,
als es bisher immer gewesen ist.
Ich habe ihm dabei geholfen und
ist es nun so geworden wie wir
in Wiesbaden besprochen haben:
die grösseren Radierungen à 200 M
u. die Lithographien ebenso 〃 200 〃
z B. „Madonna” auch 200 u. die
ganz grossen 250 M. Die kleinen
Drucke Tiere u.s.w. 40 M

    Lassen Sie nur in Jena Kunstverein
Comm Kommentarissions Lager, ich glaube dass
durch Dr. Grisebach gut verkauft wird
und wenn er Mehreres verkauft
haben wird – dann schicken Sie ihm
immer Ersatz Drucke damit das Lager
complet bleibt!