Munchmuseet, MM K 2830
MM K 2830, Munchmuseet. Datert 10.12.1908. Brev fra Max Linde.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
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store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
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tilføyd tekst over linjen
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lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
16 Ratzeburger Allee.
Lieber Herr Munch,
Besten Dank sage ich Ihnen
für Ihren freundlichen Brief.
Es tut uns sehr leid zu hören, dass
sie wieder krank waren. Hoffent-
lich ist nun alles Ungemach
vorüber, sodass Sie wieder frei
schaffen können. Dass Sie daran
denken, wieder graphisch zu
arbeiten, freut mich ganz besonders.
Für Ihre Ausstellung in Kopen-
hagen wünsche ich Ihnen guten
Erfolg. Allmählich werden
auch die Dänen sich an Ihre
starken Sachen gewöhnen. Dass
Sie den Olafs Orden bekommen
haben, ist ein Zeichen der
Zeit. Wer dies vor 5 oder
6 Jahren behauptet hätte,
wäre in eine Irrenanstalt
eingesperrt worden. Jeden-
falls gratuliere ich zu diesem
Fortschritt der Erkenntnis.
Bei uns geht es leider
nicht ganz nach Wunsch.
Unser Helmuth, der ja Schar-
lacherkrankung gehabt
hat, hatte in letzter Zeit
wieder mit dem Herzen
zu tun. Er hat bislang
trotz grösster Schonung ein
Herzgeräusch und muss
liegen. Auch meiner Frau,
die oft magenleidend
ist, ging es nicht so
gut. Ich habe sehr viel
ärztlich zu tun, und muss
oft auswärts Besuche machen.
Doch fühle ich mich sonst wohl,
schlafe aber zuweilen schlecht.
Auch wir haben von
Kollmann nichts gehört. Ob
er wohl noch lebt? Von
Berlin höre ich zuweilen
durch Hans Rosenhagen,
sowie durch meinen Bruder
Walther. Im Allgemeinen
scheint es, als ob dort ein
gewisser Stillstand in der
Secession eingetreten ist,
was eigentlich kein Wunder
ist, seitdem Cassirer so
ausgezeichnet die geschäft-
liche Seite hervorzukehren
versteht. Liebermann altert,
Leistikow ist tot; der junge
Nachwuchs fehlt, oder
geht ausgetretene Geleise.
Eigentlich müssten Sie,
lieber Herr Munch, einmal
wieder in Berlin erscheinen
um etwas Leben in die
Bude zu bringen.
Hier in Lübeck verläuft
das Leben sehr ruhig.
Das Weihnachtsfest steht
vor der Tür, eine grosse
Begebenheit für grosse und
kleine Kinder; die Vorberei-
tungen hierfür nehmen
seit einigen Wochen schon
unsere Tätigkeit und Gedan-
ken in Anspruch. Hoffent-
lich haben auch Sie etwas
von diesem schönen Feste
und kommen gut ins neue
Jahr.
Mit besten Grüssen
von mir und meiner Frau
Ihr
Linde