Munchmuseet, MM K 3717

MM K 3717, Munchmuseet. Datert 27.07.1926. Brev fra Friedrich Schreiber-Weigand, Städtische Kunstsammlung zu Chemnitz Museum.

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STÄDTISCHE KUNSTSAMMLUNG
ZU CHEMNITZ
MUSEUM


    
Den 27. Juli 1926.


    Herrn Professor Edvard Munch,
    Kragerö, Norwegen.


    Sehr geehrter Herr Professor Munch,


    Ich habe seit langem den lebhaften Wunsch gehabt, von
Ihnen ein Gemälde für unsere Sammlung zu erwerben. Herr Herbert Esche
hatte die Liebenswürdigkeit, vor längerer Zeit diesen Wunsch Ihnen gegen-
über zum Ausdruck zu bringen.

    Vielleicht ist es jetzt im Anschluß an die Dresdner
Ausstellung möglich, dem Wunsch näher zu treten. .

    Ich hatte gehofft, die Gelegenheit Ihres Besuches in
Dresden zu benutzen, um nach Dresden zu kommen und mit Ihnen persönlich
über die ganze Angelegenheit zu sprechen. Leider hörte ich zu spät von
Ihrem Dresdner Besuche, sodaß eine mündliche Aussprache wieder hinausge-
schoben ist.

    So gestatten Sie, daß ich schriftlich versuche das
zu sagen, was mündlich viel leichter auszudrücken gewesen wäre.

    Unsere Ankaufsmittel für die Sammlung sind natürlich
der wirtschaftlichen Lage entsprechend beschränkt. Bei einem Ankaufe

 

      

müssen wir Sie deshalb bitten, dem freundlichst Rechnung zu tragen und
den Preis danach festzusetzen.

    Da wir nur ein Werk kaufen können, muß uns selbstverständ-
lich daran liegen, ein Gemälde zu erhalten, das möglichst charakteris-
tisch für Ihr Schaffen ist. Unter den Dresdner Bildern würde jetzt mei-
ne Wahl auf die „Melancholie” oder auf den „Weinender Akt auf Rot”
fallen. Glauben Sie, daß Sie eines dieser Bilder an unsere Sammlung ver-
kaufen können, bitten wir um Angabe des Preises, den Sie uns berechnen
müßten. Ich glaube, auf diese Weise kommen wir auf eine Basis, auf der
wir uns am ehesten verständigen können. Vielleicht können Sie mir auch
andere Vorschläge machen. Die Münchener Ausstellung kenne ich nicht,
hoffe jedoch, sie im Laufe des Septembers besuchen zu können.

    Zur Charakteristik unserer Sammlung darf ich Ihnen mittei-
len, daß wir neben guten Werken des Impressionismus, darunter das z. Zeit
auf der internationalen Ausstellung in Dresden befindliche Selbstbildnis
von Liebermann 1923, vor allem Werke der nachimpressionistischen Zeit
gesammelt haben unter Betonung der Chemnitz nahestehenden Künstler Karl
Schmidt-Rottluff
, Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner. So besitzen
wir z.B. von Schmidt-Rotluff 5 Werke, darunter „Kranker Junge” „Männer
bei Kerze”, von Heckel „das Tripty\i/chon” die Badenden,” von Kirchner
„Selbstbildnis mit Frau” 1914 (Abb. Kunstblatt 1923. S. 75.), „die
weiße Kuh”, von Kokoschka „Selbstbildnis 1923”, von Hofer „Mädchen
mit Kerze”, von Barlach „Das Grauen” und andere.

    Von Herrn Esche hängen als Leihgabe von Ihnen „Bild der
Kinder des Herrn Esche” und von Hofer „Die Loge”.

    Ich schreibe Ihnen das, damit Sie sehen, in welcher Weise

 

      

die Sammlung aufgebaut ist. Es könnte sein, Sie hätten die Kunsthütte
noch von Ihrer Ausstellung Anno dazumal in Erinnerung, vielleicht sogar
in unangenehmer Erinnerung. Dieses möchte ich auf jeden Fall verscheu-
chen. Die Ausstellungen der Kunsthütte liegen in meiner Hand, und ich
hoffe, daß ich mit Ihnen einen Weg beschritten habe, mit dem ich beste-
hen kann.

    Im Hinblick darauf hatte ich schon den Wunsch, Ihre Dre … \sd/-
ner Kollektion im unmittelbaren Anschluß an Dresden durch die Kunsthütte
im Museum zur Ausstellung zu bringen. Wie weit Sie diesem Wunsche Rech-
nung tragen können, weiß ich nicht, ausgesprochen möchte ich ihn jedoch
haben.

    Sollte Sie der Weg noch einmal nach Dresden führen, so
läßt sich vielleicht eine Zusammenkunft ermöglichen und eine Aussprache
herbeiführen. Ich bitte darum.

    
    In Verehrung und Wertschätzung
sehr ergebener

    Schreiber-Weigand.
Direktor der Städtischen Kunstsammlung.